Chronologie

1984

Die EG-Mitgliedstaaten einigen sich auf eine bevorzugte Behandlung von EG-Bürgern bei Grenzkontrollen innerhalb der EG, u.a. durch gesonderte Kontrollstellen und den Abbau von Kontrollen der in der Nähe von Binnengrenzen ansässigen Staatsbürger der Mitgliedstaaten.

1983

Die westdeutsche Arbeitslosenquote erreicht einen Nachkriegshöhepunkt von 2,3 Millionen Arbeitslosen.

Am 30. August begeht der Asylsuchende Cemal Kemal Altun Selbstmord, um der drohenden Abschiebung in die Türkei zu entgehen. Altun springt aus dem 6. Stock des Westberliner Verwaltungsgerichts.

Seit dem 28. November bietet das Gesetz zur Förderung der Rückkehrbereitschaft arbeitslosen Gastarbeitern 10.500 DM, wenn sie in ihre Heimatländer zurückkehren.

1982

Am 26. Mai zündet sich Semra Ertan auf dem Hamburger Marktplatz selbst an, um ein Zeichen gegen wachsende Ausländerfeindlichkeit zu setzen.

Am 1. August tritt das Asylverfahrensgesetz in Kraft, das zur Beschleunigung von Asylanerkennungsverfahren führen soll.

Helmut Kohl (CDU) wird Bundeskanzler. Der spätere Wiedervereinigungskanzler bleibt bis 1998 im Amt.

Am 18. Dezember wird ein Erlass zum Ausländergesetz rechtsgültig. Ausländer aus Nicht-EG-Staaten, die sich länger als drei Monate in Westdeutschland aufhalten, werden somit visumspflichtig.

1981

Der Ausländeranteil liegt bei 7,5 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Etwa 135.000 Polen beantragen politisches Asyl in Westdeutschland.

Westdeutschland begrenzt die Zuwanderung aus Nicht-EG-Mitgliedstaaten. Weitere Beschränkungen bezüglich Ehe- und Familienzusammenführungen werden erlassen: Kinder dürfen nicht älter als 16 Jahre sein, um nach Westdeutschland nachziehen zu können.

1980

Ostdeutschland schließt weitere Anwerbeabkommen mit Nordvietnam und Mosambik über Vertragsarbeiter ab.

Die Anzahl von Asylanträgen verdoppelt sich innerhalb eines Jahres in Westdeutschland: während 1979 um die 50.000 Personen Asyl beantragten, gibt es 1980 107.000 Anträge. Bedenken werden laut, dass Flüchtlinge das Anrecht auf Asyl aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen missbrauchen.

Der Militärputsch vom 12. September in der Türkei lässt die Anszahl von Asylantragen von türkischen und kurdischen Regierungsgegnern stark ansteigen.