Dütschlünd, Dütschlünd, über üllüs

Satire hält immer einen Spiegel vor. Hatte Engin in seinen früheren Büchern den Alltag ausländischer oder deutscher Kollegen in witziger Weise in Satireform gebracht, so ist es heute mit Galgenhumor der Ausländerhaß. Dabei bleibt einem oftmals das Lachen im Halse stecken. Beim “Asylantenheimlotto” erläutert er eine “neue” Form von Glücksspiel, bei denen die Mitspieler darauf tippen können, welche 6 von 49 Asylantenheimen in diversen Städten in der nächsten Woche “abgefackelt” werden. In einem weiteren Stück freut er sich über einen treuen Freund, der sich aus Solidarität die Haare schwarz gefärbt hat, um als Ausländer zu gelten. Engin ist gerührt, bis er erfährt, dass sich besagter Freund eigentlich umbringen will. Und dieser weiß, dass es sich um eine wirklich sichere Selbstmordmethode handelt, sich heute in Wohnungen von Ausländern aufzuhalten.
Wohl nur ein Betroffener selbst kann und darf dieses brisante Thema derartig auf die Spitze treiben. Nur wer sich nach allen Kräften wehrt, kann sich nicht freuen über dieses Buch, das zum leichten Schmun-
zeln und zum herzhaften Lachen reizt, weil der Autor die Gratwanderung des Humors perfekt beherrscht.

Links: Osman Engin

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