“Mit Eichmann an der Börse” versammelt Geschichten, die mit fast selbstquälerischer Genauigkeit der Frage nachspüren, was es heißt, als nachgeborene Jüdin in Deutschland zu leben. In der Titelgeschichte ist von einem Kind zu lesen, dessen Mutter und ältere Schwester den Holocaust überlebt haben. Wäre vielleicht alles anders, wäre sie auch im Kleiderschrank versteckt gewesen? In skurrilen, fast schon ironisch witzigen Beobachtungen sind in “Ein Tag. Und ein Tag” das Lachen und die Verzweiflung einander unglaublich nahe. Eine Beerdigungsfeier wirkt beinahe heiter, wenn nicht mitten unter den Kaffeegästen zwischen Stasi und Nazi eine Menge Probleme auftauchten. Hackepeter, Eisbein und Fragen der jüdischen Identität kann Esther Dischereit in einem Bündel mühelos zusammenschnüren.
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