“Jede sekunde stirbt ein nichtraucher” ist ein Buch über Länder, Menschen, Sitten, über Sicherheitswahn, Klischees und Vorurteile.
Zé do Rocks intelligentes Sprachspiel »üba vorurteile un andre teile« bringt Denk- und Wahrnehmungsmuster ins Wanken und ist gleichzeitig ein lustvoll erlebbares Sprechtheater. Das auf- und anregende Plädoyer gegen Engstirnigkeit und mangelnde Toleranz richtet sich an qualma, raucha, anti-paffa und anti-schmaucha. »Wenn unsere hirne gewisse informationen als wahrheit aufgenommen haben, wird es schwer, diese wahrheiten zu erschütta, da kannen unsere ohren hören was sie wollen und unsere augen sehen was sie halt sehen.«
Zé do Rock schreibt in progressivem Ultradoitsh und Wunschdeutsch und nutzt bei seinen literarischen Ausflügen und Reisen die sprachlichen Eigenheiten der verschiedenen Länder, sodass ein dem jeweiligen Erzählgegenstand angenähertes, internationalisiertes Kauderdeutsch entsteht. Knappe Worterklärungen ergänzen den Themenkatalog von »Afrikaans« über »Cuba is libre«, »Esperanto« und »Maroco blues« bis »Zwischenreport«, wobei durchaus Profundes vermittelt wird, zum Beispiel über das Adjektiv »profan«: »das is wenn die gage eina musikgruppe nach der menge der besucha berechnet wird, im gegensatz zu ›proband‹, bei der man die gage nach der menge der aufspielenden musikgruppen kalkuliert. Einige verdienen ihr geld je nachdem, in wievielen partys sie spielen, das sind dann die profeten. Am besten sind diejenigen dran, die proton verdienen.«
Kurz: ein verdammt witziges literarisches Lexikon, voller respektloser Absichten und Einsichten.
Links: A1 Verlag