An die Tür gelehnt stand ein Engel – gelangweilt, und feilte sich die Fingernägel. Er fragte mich, wonach ich rieche.
Die Angst vor der eigenen Geschichte, einer Geschichte von Verfolgung und Gefahr, die Macht und alles umwälzende Kraft des Begehrens, das ernste Spiel zwischen Männern und Frauen, die Botschaften des Todes, der nimmt und befreit, und die Plötzlichkeit des Spirituellen, die Radikalität der Literatur, die das Leben verändert – das sind die Themen, die nicht nur seit langem und immer drängender das Werk des Dichters und Schriftstellers SAID durchziehen. Sie sind – mal realistisch, mal surreal, mal der Fabel oder dem Märchen verwandt, mal nah am Bericht – die Themen der Erzählungen SAIDs, die in den letzten Jahren entstanden sind und hier in einer Auswahl vorgelegt werden. Knapp, bilderreich, überraschend und mitunter auch provozierend ziehen diese Erzählungen den Leser in den Bann, ob sie von der Todesnähe, dem Exil, der Lust und dem Körper, von Träumen und Visionen, von der Trauer oder der Ekstase sprechen. Sehr oft handeln sie von der richtigen Geste – das kann ein Wort, das kann eine Bewegung, das kann eine – auch körperliche – Gabe sein. So lenken diese Erzählungen auch den Blick auf die Botschaften, die wir unentwegt senden und empfangen, vielleicht gar nicht bemerken, vielleicht mißverstehen. Präzise und schön zeigen diese Erzählungen die Sprache der Gesten, die im Glücksfall Gelingen bedeutet.