Im Toaster steckt eine Scheibe Brot

Esther Dischereits neuer Gedichtband führt uns einmal mehr ins Entlegene, auf Abwege, auf denen kaum Tritt zu fassen ist. Ihre auf den ersten Blick ebenso beiläufigen wie handfesten Skizzen scheinbar ganz normaler Alltagseindrücke entpuppen sich bald schockhaft als ein Wust aus zerrissenen Ariadnefäden, die verläßlich auf schwankenden Boden leiten.

Esther Dischereit debütierte 1988 mit dem bekanntgewordenen Prosaband »Joëmis Tisch«, der ins Englische übersetzt wurde. Es folgten neben Prosa (»Übung jüdisch zu sein« 1998, »Mit Eichmann an der Börse« 2001) und Essays auch Hörstücke und Theaterproduktionen. 1992 Gründung der Avantgarde-Band WordMusic. Nach »Als mir mein Golem öffnete« (1997) und »Rauhreifiger Mund oder andere Nachrichten« (2001) erscheint nun der dritte Lyrikband der Autorin.
Dischereit gehört zu den profiliertesten Vertreterinnen der jüngeren jüdischen Literatur, vor allem aber zu den sprachlich avanciertesten, wie Petra Günther im Kritischen Lexikon der Gegenwartsliteratur schrieb.

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