Chronologie

1964

Die BRD schließt ein bilaterales Anwerbeabkommen mit Portugal ab.

Westdeutschland und die Türkei erneuern ihr Anwerbeabkommen.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) beginnt mit der Ausstrahlung von Köln Radyosu, der ersten türkischsprachigen Sendung innerhalb Westdeutschlands.

Am 10. September wird Armando Rodrigues de Sá aus Portugal als der millionste Gastarbeiter am Bahnhof Köln-Deutz willkommen geheißen. Er erhält von der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände ein Moped als Willkommensgeschenk.

1963

Die BRD unterzeichnet ein Anwerbeabkommen mit Marokko.

Das Internationale Komitee für Information und soziale Aktion veröffentlicht monatlich Anadolu – Zeitung für die in Deutschland lebenden Türken.

Ludwig Erhard (CDU) tritt die Nachfolge von Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) an.

Die Türkei und die EWG schließen im September ein Assoziierungsabkommen (Ankara-Abkommen) ab.

Im Dezember beginnen die Auschwitzprozesse, die erst drei Jahre später zum Abschluss kommen, in Frankfurt am Main. Zuvor beschäftigte sich die Justiz mit deutschen Kriegsverbrechen beispielsweise in Ulm (1958, hauptsächlich mit Geschehnissen an der Ostfront) und im Eichmann-Prozess in Jerusalem (1961).

1962

Im März streiken türkische Grubenarbeiter aufgrund widersprüchlicher Informationen bezüglich der Höhe der Einkommenssteuer in Essen und Hamburg. Sechsundzwanzig Arbeiter werden entlassen und dann abgeschoben.

1961

Vom 12. bis zum 13. August wird die Berliner Mauer errichtet. Der Bau der Mauer verhindert die weitere Abwanderung von Flüchtlingen von Ost- nach Westdeutschland. (Um die 3,8 Millionen Ostdeutsche flohen zwischen 1949 und 1961 vom Osten in den Westen.)

Am 30. Oktober unterzeichnet die BRD ein bilaterales Anwerbeabkommen mit der Türkei. Ein Anwerbebüro (genannt „Verbindungsstelle“) wird in Istanbul eröffnet, und bis Ende des Jahres ziehen 7.000 türkische Arbeiter nach Westdeutschland.

Die Verbreitung der Antibabybille führt zu einem starken Rückgang der Geburtenrate. Dieser Trend wirkt sich nachhaltig auf die demografische und migratorische Entwicklung Deutschlands aus. Langfristig betroffen sind auch das deutsche Sozialsystem und Bildungswesen.

1960

In der BRD leben etwa 686.000 Gastarbeiter (etwa 1,2 Prozent der Bevölkerung), hauptsächlich aus Italien stammend.

Die BRD schließt bilaterale Anwerbeabkommen mit Spanien und Griechenland ab.